Ihr lieben, es ist schon einige Tage her, aber nicht vergessen. Hier nun der Reisebericht zu unserem Trip nach Lviv um Futter zur Wildtierstation Domivka zu liefern. Die letzten Wochen haben Bob und ich eine Menge Geld gesammelt und diese in Futter umgewandelt. Über meine Aktivitäten hatte ich bereits berichtet. Das Ergebnis unserer Bemühungen könnt ihr auf dem Bild sehen. Zunächst mag man vermuten, da geht ja noch jede Menge rein, das lohnt sich doch kaum, allerdings haben wir genau nachgerechnet. Die maximale Zuladung (1.2 Tonnen) war erreicht und sicher mit dem ein oder anderen Gramm bereits überschritten. Leider durften wir demnach nicht mehr einpacken – schlimmer sogar noch, wir mussten gut 600kg Futter zu Hause lassen.
Aber keine Sorge, das Futter kommt an! Wir werden auch weiterhin Futter kaufen und dieses in die Ukraine schicken. Denn mein Versprechen an euch gilt, jeder gespendete EUR kommt dort an, wo er dringend benötigt wird.
Nach dem Beladen ist vor der Fahrt! So konnte es dann am Montag Abend gegen 20:30 Uhr in Bruckmühl los gehen. Wir haben uns aufgrund der Lage für die Route via Wien entschieden. Auf den folgenden Bildern seht ihr den Transporter, mich beim Kaffee-Shop 😀 sowie unsere Ankunft in Przemyśl vor dem umladen. Wir mussten den Transporter wechseln, da wir mit unserem nicht in die Ukraine einreisen durften.
Und warum die Einreisebeschränkung durchaus sinnvoll sein kann, erkennt man auf den folgenden Bildern.
Denn unser Gefährt für die finale Etappe hatte auf einer der vorherigen Trips bereits Bekanntschaft mit den Russen gemacht. Zum Glück ist damals nichts weiter passiert, aber das hätte auch anders ausgehen können!
Auf dem Weg nach Lviv sind wir zunächst vor der Grenze ca. 20 km links neben den ganzen parkenden Fahrzeugen vorbei gefahren. Als Hilfstransport genießt man Sonderrechte und darf an der “normalen” Einreisewarteschlange vorbeifahren. Vorne angekommen, mussten wir lediglich 37 Minuten warten, ehe wir zur Pass- und Zollkontrolle durften. Am Ende hatten wir ca. 1 1/2 Stunden gebraucht bis wir die ersten Meter auf ukrainischen Straßen fahren konnten.
Auf dem Weg nach Lviv haben wir viele tolle Orte gesehen, beeindruckende Gebäude und ein “normales” Leben erlebt. Wüsste man nicht, dass man gerade in einem Land unterwegs ist, in dem Krieg herrscht, würde man es auf dem Weg nicht erkennen.
Anders war es dann bei der Einfahrt nach Lviv. Hier wurde einem der Krieg sofort deutlich. Neben Schützenbunker gab es auch einige Panzersperren am Straßenrand. Dies. holte mich gedanklich direkt wieder in die Realität zurück. Es war schon ein leicht beklemmendes Gefühl …
Nachdem wir den ersten Schock verdaut hatten, ging es dann bis zur Wildtierstation und dort wurde ausgeladen.
Nach dem entladen haben wir eine Runde durch die Wildtierstation gemacht und uns alles in Ruhe angesehen. Hier gibt es neben den temporär aufgenommenen Hunden und Katzen auch ganz viele unterschiedliche Wildtiere. Neben drei verschiedenen Arten von Füchsen waren dort auch z.B. Störche oder auch Affen, die aus dem Zoo Charkiv gerettet und untergebracht wurden.
Es war beeindruckend zu sehen, wie Aufopferungsvoll die Helfer dort gearbeitet haben. Selbst regelmäßige Fliegeralarme halten sie nicht von der Versorgung der Tiere ab. Zudem dient die Station auch als Zwischenlager für die fleißigen Helfer, die in der Ukraine unterwegs sind, um sich dort mit Futter zu versorgen, welches dann verteilt wird. Ein weiterer Grund, weshalb weitere Futterlieferungen von mir dorthin gehen werden. Meine Reise hat mir gezeigt, es kommt alles dort an, wo es gebraucht wird. Und dank WhatsApp Kontakte zu den Verantwortlichen, kann situativ das richtige Futter geschickt werden.
Nach all den Eindrücken ging es dann auch schon wieder zurück, zunächst nach Przemyśl um das Fahrzeug zu tauschen und dann weiter nach Bruckmühl. Es war ein langer und sehr intensiver Trip, aber es hat sich gelohnt. Viele Kontakte wurden geknüpft, man hat sich persönlich kennengelernt und konnte Vertrauen aufbauen. Ich bin mir nun sicher, alles was wir schicken, kommt zu 100% an, wo es gebraucht wird.
Und zu guter letzt: Nach dem Trip ist vor der nächsten Kampagne. Und dafür brauche ich natürlich weiter eure tatkräftige Unterstützung. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Reisebericht zeigen, die Hilfe kommt an, wo sie dringend benötigt wird. Aber am Ende sind 1.2 Tonnen Futter ein Tropfen auf den heißen Stein. Daher muss es weitergehen. Ich lehne mich nicht zurück und sage: Hab’ ja nun etwas getan, reicht doch! Und das tut ihr hoffentlich auch nicht. Helft mir zu helfen. Denn: Nur helfen hilft.
3 Kommentare
Conny - 29. Juni 2022 bei 21:49
Ich hoffe wir bekommen noch ganz viel Spenden!!!!
Ulfried Maiborn - 2. Juli 2022 bei 17:25
Gut, dass Ihr das macht. Viel Erfolg und vorsichtig sein.
Gruß Ulfried Maiborn
Benedikt Wörner - 2. Juli 2022 bei 17:28
Vielen Dank für die Unterstützung – ja das machen wir auf alle Fälle!
Liebe Grüße,
Ben